Reisen nach Israel: Was bedeutet eigentlich „koscher“
Reisen nach Israel:
Was bedeutet eigentlich koscher?
Bei einer Reise nach Israel wird einem ein Begriff immer wieder begegnen, vor allem, wenn es um das Thema Kulinarik geht: „koscher“. Gehört haben wir es alle schon einmal, aber was genau ist denn nun koscher und was erwartet einen in einem koscheren Restaurant? Bei unserer Rundreise durch Israel haben wir einige interessante Entdeckungen zu dem Thema gemacht, die wir hier mit Ihnen teilen möchten.
Koscher:
Alles, was die Tora erlaubt
Das Wort „koscher“ bedeutet übersetzt so viel wie „rein“ oder „geeignet“. Das Wort stammt aus der Tora und gibt vor, welche Lebensmittel erlaubt sind und welche nicht. Gläubige Jüdinnen und Juden richten sich streng danach und je nachdem, in welcher Region in Israel man sich aufhält, begegnet man auch in den Hotels und Restaurants diesen Speisevorschriften.
Wie isst man koscher?
Bei „koscher“ dreht sich vor allem vieles um die Herkunft und Zubereitung der Produkte, weshalb Vielfalt und Genuss nicht geringer sind, wenn es sich um koschere Küche handelt. Ganz im Gegenteil. Koscheres Essen ist meist auch mit bewusstem, nachhaltigen Essen gleichgestellt, sodass man mit richtig gutem Gewissen schlemmt. So ist es zum Beispiel erlaubt, Fleisch von Kühen oder Schafen zu essen, wenn diese aus artgerechter Haltung stammen und nach entsprechenden Vorschriften geschlachtet wurden. Schweine hingegen zählen als nicht koscher, also als „trefe“ (das Gegenteil von koscher), da sie keine Wiederkäuer sind. Auch Meeresfrüchte und einige Fische sind nicht koscher, da Tiere aus dem Wasser Flossen und Schuppen haben müssen. Alle anderen Fischgerichte sind jedoch vollkommen erlaubt, weshalb man eine leckere Auswahl auf den Speisekarten jüdischer Restaurants findet. Eine weitere Regel gibt vor, dass Fleisch und Mich nicht zusammen verzehrt werden dürfen. Cheeseburger oder Fleisch in Sahnesoße werden Sie in jüdischen Restaurants daher vergebens auf der Speisekarte suchen. Und dann sind da noch die neutralen Lebensmittel, wie Gemüse oder Obst, die als neutral, auch „pavel“ genannt, gelten und immer verzehrt werden dürfen.
Koscherer Wein - Ja, auch den gibt es!
Generell zählt auch Alkohol und vor allem Wein zur jüdischen Küche dazu und wird zu zahlreichen Mahlzeiten genossen. Einige richtig gute Weinbaugebiete befindet sich in Israel, wie zum Beispiel das Karmelgebirge, das sogar als „Weinberg Gottes“ bezeichnet ist. Auch beim Wein gelten in der koscheren Küche jedoch einige Vorschriften. So zählt ein Wein erst als koscher, wenn die Arbeiten in den Reben und im Weinkeller nur von strenggläubigen, männlichen Juden verrichtet wurden. Die Trauben, die für den Wein verwendet werden, dürfen erst aus dem vierten Jahr nach Rebpflanzung stammen, alle vorherigen Erträge mussten vernichtet werden. Auch müssen sämtliche Geräte, die für die Herstellung verwendet werden, nach genauen Vorschriften gereinigt sein und die Weine dürfen – wie bei unseren veganen Weinen – nicht mit tierischen Produkten in Berührung kommen oder gar ergänzt werden. All diese Vorgänge werden von einem Rabiner überwacht, der am Ende den Wein als koscher zertifiziert.
Unser Favorit beim koscheren Essen: Hummus!
Ob zu Falafel oder einfach als Dip zu Brot oder Gemüse: Schon länger hat es uns dieser leckere Mus aus Kichererbsen angetan. Spätestens seit unserer Reise nach Israel sind wir endgültig süchtig nach der orientalischen Spezialität. Was uns besonders überrascht hat war, dass es Hummus in ganz vielen verschiedenen Varianten gibt und nicht nur in der klassischen Art, wie wir ihn schon kannten. So kann man Hummus beispielsweise als Variante mit Roter Beete, Sesam oder Spinat genießen. Da Hummus koscher ist, ist er in Israel auch garantier auf jeder Speisekarte zu finden. Alleine deswegen werden wir auf jeden Fall zurückkehren nach Israel. 🙂 Und bis dahin machen wir die Leckerei einfach selbst zuhause. In nur fünf Minuten hat man aus Kichererbsen, Tahini, Wasser, Zitronensaft, Olivenöl, Kreuzkümmel und Knoblauch das Grundrezept ruck zuck gemixt. Viel Spaß beim Ausprobieren!
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