Weihnachtsbräuche in Europa: Teil 2 - Weihnachten in Irland
Der zweite Teil unserer kleinen Weihnachtsserie führt uns in den Norden Europas, ins traditionsreiche Irland, wo es nicht nur uralte Bräuche, sondern auch so Einiges zum Schmunzeln rund um Weihnachten zu entdecken gibt. Wir sagen nur soviel: Es wird ins kalte Wasser gesprungen, für Santa Claus gibt es Guinness und für Frauen einen Pub-Abend. Schon neugierig? Am besten einfach weiterlesen!
Weihnachtszeit in Irland: Es wird gemütlich und sehr gesellig auf der Grünen Insel
Weihnachten ist im sagenumwobenen Irland eine ganz besondere Zeit. Zum einen ist die Insel generell für ihre spannende Geschichte und ihre vielen uralten Traditionen bekannt, wovon es natürlich auch jede Menge in der Weihnachtszeit gibt. Zum anderen spielt bei den geselligen Iren auch an Weihnachten das Ausgehen und Zusammensein eine große Rolle, weshalb überall quirliges Treiben herrscht, auch an den besinnlichen Feiertagen.
Die klassische Weihnachtsdekoration darf dabei natürlich auch nicht fehlen. Bevor diese bei den Iren einzieht, wird erst einmal gründlich das Haus geputzt. Ein Mistelzweig gehört in Irland an jede Tür, damals um böse Geister und Hexen vom Haus fernzuhalten, heute um zum Kuss darunter aufzufordern. Auch die Städte füllen sich in der Weihnachtszeit mit Lichtern und Dekorationen und es finden zahlreiche Feste und Märkte statt. In Dublin reihen sich bunte Buden um den Merrion Square und sogar einige der georgianischen Häuser öffnen in der Zeit des Weihnachtsmarktes ihre prunkvollen Türen für Besucher. In Killarney oder Galway finden tolle Weihnachtsfestivals statt. Und egal wo in Irland man ist – natürlich wird es in den festlich geschmückten Pubs im Winter ganz besonders gemütlich. Eines steht fest: Wer in der Weihnachtszeit eine Irland-Rundreise plant, wird definitiv eine ganz besondere Atmosphäre erleben.
Aber zurück zu den Weihnachtsbräuchen in Irland, die uns besonders zum Staunen gebracht haben. Auch die Iren fiebern mit einem Adventskranz dem Weihnachtsfest entgegen. Doch dieser hat in Irland keine vier, sondern fünf Kerzen. Also nach dem Motto „…und wenn das fünfte Lichtlein brennt…“. Nur verpennt hier niemand Weihnachten, sondern eine zusätzliche Kerze in der Mitte des Kranzes wird an Weihnachten angezündet. Auch sind die Farben der Kerzen schon genau festgelegt: Zwei lilafarbene Kerzen (für den 1. und 2. Advent – stehen für Besonnenheit und Buße), eine rosafarbene Kerze (für den 3. Advent – steht für die Vorfreude auf die herannahende Geburt Jesu), eine weitere lilafarbene Kerze (für den 4. Advent) und eine weiße Kerze in der Mitte brennt dann an Weihnachten als Symbol der Geburt Jesus Christus. Die Auswahl des Adventskranzes gestaltet sich in Irland also zumindest was die Farbe betrifft als einfach.
Ein Guinness für Santa Claus und Schwimmen im eiskalten Meer: Die Feiertage in Irland
Der Heilige Abend, also der 24. Dezember, verläuft in Irland ähnlich wie bei uns. Die Familie trifft sich zum ausgiebigen Essen, wobei häufig Truthahn auf den Tisch kommt und zum Nachtisch der traditionelle Plumpudding – eine extrem süße und gehaltvolle Süßspeise in Kuchenform mit Trockenfrüchten, Nüssen, Gewürzen und Brandy, die meist direkt am Tisch flambiert wird. Nach dem Essen besucht die Familie die Mitternachtsmesse: Genug Zeit für Santa, um zuhause die Socken mit Geschenken zu füllen. Als Dankeschön stellen die Kinder ihrem „Santy“ Leckereien bereit, wie Kekse oder auch ein Pint Guinness (da hoffen wir mal, dass es Santa nach dem Geschenke verteilen nicht mehr all zu weit nach Hause hat).
Am Morgen des 25. Dezembers dürfen dann alle Geschenke ausgepackt werden und die Familie verbringt den Tag gemütlich zuhause und bei langen Spaziergängen. Oder sie schauen bei einem der Weihnachtsschwimmen-Events vorbei. Diese finden in zahlreichen irischen Küstenorten am Morgen des 25. Dezembers statt. Wer mag (und ganz hartgesotten ist) stürzt sich dann für einen guten Zweck gemeinsam mit anderen in die Fluten.
Diese Silvesterbräuche gibt es noch heute in Irland
Auch der Jahreswechsel wird in Irland von uralten Bräuchen begleitet, die bis heute in vielen Familien dazugehören. Meist gibt es auch an Silvester ein üppiges Mahl an einem festlich gedeckten Tisch. Ist in diesem Jahr ein Familienmitglied verstorben, wird für diese Person ebenfalls noch ein Gedeck hingestellt und alle Türen bleiben geöffnet. Das soll den Verstorbenen zeigen, dass sie weiterhin willkommen sind und an sie gedacht wird. Nach dem Festmahl gibt es traditionell einen Kuchen, der jedoch nicht gleich verspeist wird, sondern zunächst von einem Mitglied der Familie an alle Türen und Wände des Hauses gestoßen. Das stellt sicher, dass die Familie im kommenden Jahr immer genügend Essen im Haus und kein Unglück haben wird.
Eines hat sich seit damals dann doch geändert bei den irischen Silvesterbräuchen. Blieb man früher auch nach dem Essen an Silvester zu Hause, um sich vor den herumtreibenden Elfen draußen zu verstecken, geht es heute noch raus zur Silvesterparty. Diese finden natürlich in allen größeren Städten auf den Straßen statt, aber auch beim Silvesterabend im Pub wird in Irland im noch so kleinen Dorf ordentlich gefeiert.
Am 6. Januar ist Weihnachten der Frauen
Wie man sich in Irland noch mehr Glück für das neue Jahr sichert? Indem sich am 6. Januar die Frauen einen entspannten Tag beim Shoppen oder Ausgehen machen während die Männer Haus und Kinder hüten und den Weihnachtsschmuck abhängen. Genau so sieht der Tag der Heiligen Drei Könige in Irland tatsächlich aus, weshalb der Tag auch „Kleines Weihnachten oder „Weihnachten der Frauen“ genannt wird. Wer dieser Regel nicht folgt, riskiert Unglück für die Familie. Bei diesem Brauch würden auch wir Geotoura-Mitarbeiterinnen definitiv auf Nummer sicher gehen ;).
Haben diese lustigen und schönen Weihnachtsbräuche auch Ihre Lust auf Irland geweckt? Hier geht es weiter zu unseren individuellen Rundreisen durch Irland
Wie Weihnachten in Spanien gefeiert wird, erfahren Sie im ersten Teil unserer kleinen Serie.