Spanien-Lexikon M

Manchego

Schon in der Eisenzeit gab es in der Mancha Schafzucht und Käse. Dies beweisen Schafknochen und Pressformen. Doch obwohl der würzige spanische Schafskäse schon bei den Griechen und Römern sehr beliebt war, blieb er für lange Zeit nur eine Nebenerscheinung der Schafzucht. Bedeutend waren die Tiere wegen ihrer Wolle. Der Käse stellte zunächst nur einen schmackhaften und lange haltbaren Reiseproviant für die Hirten dar. Mit dem Ende der Nomadenwirtschaft erhielt der Manchego-Käse auch wirtschaftliche Bedeutung. In der heutigen Zeit sind viele spanische Käsesorten durch den Import billiger Massenwaren bedroht. Trotz der preisgünstigen Konkurrenz hat sich der Manchego durchsetzen können und trägt seit 1984 das Siegel der geschützten Herkunftsbezeichnung „Denominación de Origen“ D. O.

Der echte Manchego-Käse wird aus der reinen Milch des Manchego-Schafes gewonnen. Die Milch wird erwärmt und mit Labferment zum Gerinnen gebracht. Nach dem Abtropfen wird die Masse geformt und so lange ausgepresst, bis die Molke abgelaufen ist. Der entstandene Bruch kommt in Formen und wird für 2 Tage in Salzlake eingelegt. Nach dem Abtrocknen folgt eine Reifezeit von mindestens 60 Tagen bei vorgegebener Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Wird für den Käse nur Rohmilch verwendet, darf er das Etikett „artesanal“ tragen. Das Gewicht des Manchego beläuft sich auf 2 bis 3,5 Kilo und der Fettgehalt liegt bei etwas 50%. Der Markenaufdruck einer Blume und die fischgrätenartig markierten Seiten sind charakteristisch für einen echten Manchego-Käse.

Er wird in 4 Reifungsgraden angeboten:

Manzanilla

Bestellt man in Spanien einen Manzanilla, kann man u. U. zwei ziemlich unterschiedliche Getränke serviert bekommen. In Andalusien meint man mit Manzanilla normalerweise eine Sherry-Sorte, die aus Sanlúcar de Barrameda stammt. Mit Manzanilla oder auch Infusión de manzanilla ist aber auch Kamillentee gemeint, was schon mal zu Verwechslungen führen kann.

Matador

Matador steht für den höchsten Rang, den ein Torero erreichen kann. Er ist der, der den Stier tötet.

Montaditos

Brothäppchen – eine „Miniausgabe“ der bocadillos

Moriscos – Morisken

Als Morisken (auch: Moriscos) bezeichnet man die (nach der Reconquista = Rückeroberung des arabischen Spaniens durch die Christen) im Land gebliebenen, meist zwangsgetauften Araber. Trotz Zwangsbekehrungen, Enteignungen von muslimisch-religiösen Institutionen und Umsiedlungen in die Gebiete von Kastilien und Aragon kommt es zwischen 1608 und 1614 zu Ausweisungsdekreten der spanischen Krone gegen alle ansässigen Muslime mit einer nachfolgenden Massenvertreibung von 275.000 Morisken. Diese wandern nach Nordafrika (Marokko, Algerien, Tunesien – Maghreb) aus. Es bleiben nur etwa 25.000 „Neukatholiken“ in Spanien.

Moros – Mauren

Als Mauren (spanisch: Moros) bezeichnet man die aus Nordafrika kommenden, islamisierten Berber und Araber, die im Jahre 711 n.Chr. nach Spanien kamen und eine Herrschaft mit hoher Kultur errichteten. Sie wurde erst nach etwa 800 Jahren durch die Eroberung des Königreichs Granada durch die Katholischen Könige (Ferdinand und Isabella) beendet.

Mozaraber

Als Mozaraber bezeichnet man die unter muslimischer Herrschaft lebenden, stark arabisierten Christen. Sie mussten Kopfsteuer zahlen, lebten aber in eigenen Wohnvierteln mit eigener Rechtssprechung und Verwaltung. Mit der zunehmenden Orientalisierung Andalusiens nahm seit dem 10. Jahrhundert die Abwanderung der Mozaraber in die christlichen Reiche des Nordens zu. Diese wurde im 12. Jahrhundert noch verstärkt, als die Almoraviden und Almohaden auf die Mozaraber zunehmend Druck ausübten, um den Übertritt zum Islam zu erreichen. Auch wurden Mozaraber nach Marokko umgesiedelt, um den christlichen Eroberern nahe stehende Bevölkerungsgruppen zu entziehen. Durch die eingewanderten Mozaraber wurde in den christlichen Königreichen die Verbindung zwischen lateinisch-christlicher und muslimisch-arabischer Kultur hergestellt. Dabei übten die Mozaraber erheblichen Einfluss auf die Volksdichtung in Nordspanien und Südfrankreich aus. Des Weiteren führten die Mozaraber neue Techniken in die Architektur ein, so etwa im Gewölbe- und Bogenbau.

Mozarabisch: Mit mozarabisch bezeichnet man den mit islamischen Formelementen durchsetzten Stil christlicher Künstler, wie man ihn häufig in Südspanien findet.

Mudéjares

Unter Mudéjares versteht man die muslimische Bevölkerung, die auch nach der Reconquista in Andalusien blieb und einen erheblichen Einfluss auf die Baukunst ausübte (Mudéjar-Stil). Die Mudéjares errichteten für die Christen zahlreiche Paläste, Klöster und Kirchen unter schöpferischer Bewahrung streng islamischer Formen. Arabische Bauformen, wie Hufeisenbogen, Stalaktitgewölbe und Stuckornamente wurden mit dem Baustil der Gotik und später mit dem der Renaissance verbunden.

Muleta

Die Muleta ist das berühmte rote Tuch, mit dem der Torero den Stier in der letzten Phase des Stierkampfes reizt. Nur der Matador darf die Muleta benutzen.