Spanien-Lexikon N

Die bei uns bekannte Nikolaus-Tradition, bei der der Nikolaus den vor die Tür gestellten Schuh mit Süßem füllt, gibt es in Spanien nicht. Ebenso wenig wie den Adventskalender oder –kranz. Der bei uns so beliebte Weihnachtsmarkt und Glühwein ist in Spanien auch nicht zu finden. Die Bescherung am Heiligabend, bei der die Geschenke unter dem Tannenbaum liegen, fällt in Spanien ebenfalls weg, da der Tannenbaum in den letzten Jahrzehnten zwar immer mehr in Mode gekommen ist, die Tradition aber nur aus anderen Ländern übernommen wurde und es den Weihnachtsmann, den Papa Noël, eigentlich nicht gibt.

Weihnachten in Spanien ist ein eher familiäres Fest.

Am 24.Dezember (Nochebuena) feiert man in Spanien im engen Familienkreis mit einem Abendessen, dem sogenannten „cena de nochebuena“. Im Mittelpunkt der Festlichkeiten zur Weihnachtszeit steht die Krippe. In spanischen Kirchen, auf öffentlichen Plätzen oder in öffentlichen Gebäuden werden kunstvoll gestaltete Krippen mit zum Teil lebensgroßen Figuren aufgestellt, die die Geburt Christi nachstellen. In vielen Orten gibt es auch „lebendige Krippen“ (pessebres vivents): Inszenierungen, bei denen die Weihnachtsgeschichte dargestellt wird. Diese aus Katalonien stammende Tradition findet man mittlerweile auch in anderen Regionen Spaniens.

Der eigentliche Festtag ist der 6. Januar, der Día de los Reyes. Am Abend des 5. Januar finden die prächtigen Königsumzüge statt, die Cabalgatas de los Reyes. An diesem Abend werden auch in Spanien von Kindern Stiefel an den Kamin gestellt, die von den drei Weisen aus dem Morgenland – den Reyes Magos – gefüllt werden sollen. Bösen Kindern bringen sie Kohle. Im Vorfeld haben die Kinder aber auch die Möglichkeit, Wunschbriefe an die Heiligen Drei Könige zu schicken, die sie in speziell dafür aufgestellten Briefkästen in den Postämtern einwerfen können.

Am 28. Dezember, dem Día de los Inocentes, sollte man seinen Mitmenschen nicht alles glauben, denn dieser Tag ist mit unserem 1. April zu vergleichen.

Nochevieja (Alte Nacht) – Silvester

31.12. – kurz vor Mitternacht. Wer Silvester nicht in der Hauptstadt feiert, wird kurz vor dem Jahreswechsel den Fernseher einschalten, in dem spätestens um 23:59 Uhr der Glockenturm des alten Postamtes an der Puerta del Sol gezeigt wird. Nach einem vorausgegangenen Glockenspiel folgen um Mitternacht zwölf Glockenschläge. Bei jedem einzelnen gilt es, eine Traube, die sogenannten „uvas de la suerte“ (Glückstrauben) zu verspeisen. Wem dies gelingt, der wird im kommenden Jahr nicht nur Glück haben, sondern auch mit Gesundheit gesegnet sein.

Novillero/Novilladas

Der Novillero ist ein Nachwuchsstierkämpfer, der die Alternativa, die Einführung zum Matador noch nicht absolviert hat. Als Novillada bezeichnet man Stierkämpfe mit jungen Stieren im Alter von bis zu drei Jahren.